Mit dem Herz in der Hand. Und der Leidenschaft im Bein. Mit diesen Attributen knöpfte der SV Pfaffenhausen dem Tabellenführer im Aufsteiger-Absteiger-Duell tatsächlich einen Punkt ab. „Das war ein gutes Kampfspiel von uns und ganz sicher ein Punktgewinn“, freute sich Pfaffenhausens Coach Robert Günther, während auf der anderen Seite Jürgen Heil nicht ganz so zufrieden dreinblickte. „Vor dem Wechsel hätten wir mehr aus unseren Chancen machen können gegen einen nie aufsteckenden Gegner. Mit dem Punkt müssen, aber können wir auch leben“, sagte Jürgen Heil
Tief stehen. Den Gegner kommen lassen und vielleicht selbst den einen oder anderen Nadelstich setzen. Einfach gestrickt war die Taktik des Aufsteigers. Aber eben auch wirkungsvoll, weil sich der angereiste Tabellenführer zwar im Ballbesitz klar vorne sah. Aber eben nicht in jedem Zähl-Bereich, um den es geht im Fußball: um Tore.
Der erste Treffer hätte in Minute 18 fallen können. Für Machtilshausen, als Markus Schmitt nach der Flanke von Lukas Zier den Pfosten getroffen und Jörg Schmitt den Nachschuss frei aus zehn Metern neben das Alu-Gestänge gesetzt hatte. Das hätte die Führung sein müssen für die Heil-Männer, die am Drücker blieben mit einer weiteren Gelegenheit für Markus Schmitt, als Niklas Günther im Pfaffenhäuser Tor stark reagierte.
Aber die Gastgeber steckten diese Phase der defensiven Orientierungslosigkeit bestens weg, stabilisierten sich im Spiel gegen den Ball. Und setzten selbst erste Akzente in der Hälfte des Favoriten. Wie beim Schuss von Julius Günther nach einem sehenswerten Angriff über Daniel Böhm (34.). Bis zum Pausenpfiff blieben die Machtilshäuser das präsentere Team, das sich aber schwer tat im Kreieren von Torchancen gegen auf Konter lauernde Pfaffenhäuser.
Nach dem Wechsel sahen die 100 Zuschauer einen weiter engagierten Vortrag beider Teams – und endlich Tore. Beginnend mit jubelnden Hausherren, da Udo Heim für den Außenseiter eingenetzt hatte. Mit einer Kopfball-Bogenlampe ins lange Eck hatte der Routinier getroffen nach der prima gezirkelten Flanke von Christian Erb. Aber nach zuvor sechs Siegen in Folge besitzt der SV Machtilshausen Selbstvertrauen im Überfluss. Nur drei Minuten später hatte der Primus egalisiert mit dem direkt verwandelten 18-Meter-Freistoß von Jörg Schmitt nach einem Foul an Markus Schmitt.
Es spricht für den Mut der Mannen von Robert Günther und Benedikt Kress, dass sie sich nicht versteckten, nicht den einen Punkt ermauern wollten, sondern ihren Torjäger Florian Rauschmann in der letzten halben Stunde trotz Trainings-Rückstand ins Spiel brachten. Der musste allerdings mitansehen, wie 14-Tore-Mann Markus Schmitt erst Pech hatte mit einem Kopfball-Wischer nach der Flanke von Jürgen Heil (61.). Und wie dann der SVM vorlegte durch Valentin Saum nach einem Doppelpass zwischen Jörg Schmitt und Jürgen Heil.
Aber einen Trumpf konnte der SV Pfaffenhausen noch ausspielen. Ein Standard sorgte für den Endstand. Andreas Schleyer hatte einen Freistoßball an den Pfosten gesetzt, den abprallenden Ball schob Benedikt Kress aus zehn Metern ins Netz. Kein unverdienter Punkt für die Pfaffenhäuser, die in einem intensiven Match dem Favoriten mit viel Kampf die Stirn geboten hatten. Und die sogar hätten gewinnen können. In der Nachspielzeit hätte der Unparteiische nämlich durchaus auf Strafstoß für den SVP entscheiden können nach der nicht ganz astreinen Aktion von Philipp Saum an Fabian Böhm.
Tore 1:0 Udo Heim (52.), 1:1 Jörg Schmitt (55.), 1:2 Valentin Saum (77.), 2:2 Benedikt Kress (80.).
Gelb-Rot Florian Rauschmann (88., Pfaffenhausen).
Schiedsrichter Erich Hemmerich (TSV Obbach)
Zuschauer 100.
SV Pfaffenhausen N. Günther, Erb, F. Böhm, Hähnlein, Kress, D. Böhm, U. Heim, J. Günther, Schleyer, P. Heim, Bieber; eingewechselt: Hofbauer, Rauschmann.
SV Machtilshausen Schmidt, T. Koch, Kamm, Heil, P. Saum, V. Saum, J. Schmitt, Simon, M. Schmitt, Zier, Zink; eingewechselt: S. Koch, Schubert
(Quelle: www.infranken.de)